Von der Erkenntnis der inneren Haltung

Baumwurzel im Wald
Ein sichtbarer Teil der Wurzel des Baumes. Was an dem Baum hängt, sehen Sie auf dem Bild am Ende des Beitrages.

Ich höre in mich.

Hand aufs Herz.

Mal in mich gehen.

Aus meinem Inneren.

 

All jene Formulierungen machen deutlich:

 

Es gibt hinter der äußeren Haltung noch eine innere.

Und dieser schenken wir in diesem Beitrag Beachtung.

 

Manchmal zeigt unser Äußeres etwas, das wir erst in unserem Inneren finden können.

Genau hingeschaut, erkennen wir zum Beispiel an der Körperhaltung einen Teil der inneren Haltung, doch im Allgemeinen bleibt dies etwas persönliches, das nur scharfsinnigen Beobachtern offen liegt.

 

Wie steht es um meine innere Haltung?

Bin ich aufrichtig?

Glaube ich „im Recht“ zu sein?

Fühle ich mich gesehen?

 

Einstellungssache

 

Hier geht es „ums Prinzip“. Denn die eigenen Grundfesten legen wir immer selbst fest. Oder?

Wir meinen unsere Meinung, unsere Einstellung selbst geschaffen zu haben. Das haben wir auch, beeinflusst von wesentlichen Bestandteilen, die nicht unserer Feder entstammen.

Unsere Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Kollegen und all die Menschen, die unseren Weg begleiten oder auch nur gestreift haben, beeinflussen uns ein Stück weit. Wir gestalten uns unsere Welt aus den Erfahrungen, die wir selbst gemacht haben. Dazu zählen auch die Kontakte, die wir führen.

 

Unsere Einstellung zeigt uns also, wie wir zu einem Thema „eingestellt“ sind.

Hier liegt schon ein kleiner Stolperstein in der Formulierung:

 

Leben ist Bewegung

 

Wenn das Leben Bewegung ist, sollten wir nicht auf unserer Einstellung stehen bleiben.

Vermutlich ist es gut, egal in welchem Alter, die Haltung zu hinterfragen: ist das wirklich alles, was ich wahrnehme?

Bringt mich diese Einstellung weiter in meinem Leben?

Fördere ich mich und andere Menschen mit dieser Haltung?

 

Bin ich ein Glückspilz oder ein Opfer?

 

Wie nehme ich die Welt wahr? Sehe ich Möglichkeiten und Chancen, oder fühle ich mich machtlos dem Leben gegenüber?

 

Manche Menschen bleiben bis zu ihrem Lebensende in einer Opferhaltung.

Lesen Sie nochmal das letzte Wort: Opferhaltung.

Ja, auch das ist eine Haltung. Sie gibt dem Mensch Halt.

Wir können ebenso von „Komfortzone“ sprechen. Denn jede Haltung, die wir selbst führen, gibt uns über einen gewissen Zeitraum hinweg ein sicheres Gefühl. Wir fühlen uns sicher, es ist gewohnt und wir fahren diese Gleise dann manchmal einfach weiter - sie sind ja gut „eingefahren“.

 

Woran erkenne ich, ob ich ein Opfer bin?

 

Selten können wir unser Inneres komplett verbergen.

Entweder die Körperhaltung (gebeugter Rücken, Last auf den Schultern), die Mimik (trauriger Blick, Tränen oder Augenrollen) oder die Sprache, die wir führen verrät, wie es wirklich um uns steht.

 

Worte wirken

 

In der Sprache der Opfer finden wir meist ein Wort häufig.

Es ist das Modalverb „muss“.

Das typische Opfer muss alles und ständig.

„Ich muss zu einer Geburtstagsfeier.“

„Ich muss noch einen Blumenstrauß kaufen.“

„Ich muss noch den Kunden informieren.“

„Ich muss schnell zur Toilette.“

 

Der letzte Satz macht deutlich, wie stark der Drang ist, den sich manche Opfer in ihrer inneren Haltung selbst auferlegen. Auch auf die Geburtstagsfeier lohnt ein näherer Blick:

meist gibt es auf solch einer Feier leckeres Essen, nette Gesellschaft und einen fröhlichen Anlass.

Hat hier ein „muss“ also seine Berechtigung? Ja - im Leben einer Opferhaltung ist hier das „muss“ wichtig, denn es gibt Halt. Es fühlt sich gewohnt an.

 

Einladung zur Selbstbeobachtung

 

Wenn Sie das nächste Mal bei sich ein „muss“ in der Sprache oder in Ihrem Denken wahrnehmen, spüren Sie in sich hinein und fragen Sie sich:

Will ich, was ich tue? Bin ich aufrichtig (zu mir selbst)?

 

Sobald wir unsere Wurzeln, unsere Haltung und unsere Entwicklungsrichtung ausgeglichen wahrnehmen, setzt die Selbstverwirklichung ein und wir können die Flügel ausbreiten. Den Halt finden wir dann tief in uns selbst. Wie sich das anfühlt? Dazu haben Sie mit Sicherheit eine Urahnung.

 

Den Bezug zwischen Wurzeln und Flügel habe ich mir aus der Podcastfolge „Über Wurzeln und Flügel“ ausgeborgt. Dort hören Sie weitere Beispiele für die Bedeutung unserer Wurzeln und der Urahnung.

 

 

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Die Wurzel gibt dem Baum einen Halt. Der Baum hält einen Trainingshinweis für den Trimm-dich-Pfad. Die Bewegung hält den Mensch fit.
Die Wurzel gibt dem Baum einen Halt. Der Baum hält einen Trainingshinweis für den Trimm-dich-Pfad. Die Bewegung hält den Mensch fit.