Das Milieu und seine Wirkung

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Der Schatz im Wörtersee - Der Podcast für Sinnentwickler

Diese Folge hat es in sich: Sie erfahren, wie sie die Immunantwort auf Coronaviren beeinflussen können und wie sie gesündere Entscheidungen treffen. Wir greifen uns dafür einen prägnanten Begriff aus dem Wortschatz, dessen Synonyme Umwelt, Umstände oder Umgebung das zu benennende Ziel nicht so klar darstellen, wie das Wort selbst. Wir gehen dem Begriff Milieu und seinen Folgen nach. Was manchmal als Schlagwort verwendet wurde, entscheidet in anderen Gebieten über Sein oder Nichtsein. Das sind große Worte für einen Ausdruck mit sechs Buchstaben. Wir sprechen mit Prof. Dr. Jürgen Vormann vom Institut für Prävention und Ernährung über die entscheidenden Einflüsse des körpereigenen Milieus bei einer Virusinfektion. Außerdem betrachten wir welchen Einfluss der Sprecher auf das Milieu im Team hat und was im Zitatarchiv zu diesem Begriff zu finden ist. Auch die Verbindung zwischen Körper und Geist beleuchten wir näher.

 

Folgend können sie das Skript zum aktuellen Podcast, inklusive dem Interview mit Prof. Dr. Jürgen Vormann, lesen. Ebenso können sie uns auch über iTunes, Spotify und Deezer hören.

 

 

 

 

Übersicht

  1. Das Milieu
  2. Interview mit Prof. Dr. Jürgen Vormann
  3. In eigener Sache
  4. Zitatarchiv
  5. Plauderecke

 

 

Das Milieu

 

Wir angeln uns diesmal einen bedeutungsvollen Begriff aus dem Wörtersee. Er beschreibt die Umstände. Von diesen Umständen kann natürlich viel abhängen. Wir gehen in dieser Folge dem Wort „Milieu“ auf den Grund. Historisch betrachtet hat dieses Wort schon einige Höhen und Tiefen mitgemacht. Etymologisch setzt es sich aus französisch mi und lieu zusammen. Mi- bedeutet „in der Mitte befindlich“ und lieu steht für „Ort, Platz, Stelle“.

 

Im 19. Jahrhundert wurde das Wort in der Bedeutung „Mitte“ ins Deutsche übernommen. Während es im Französischen öfter als politisches und auch kämpferisches Schlagwort Verwendung findet, schaffen es deutsche Begriffe wie „Umgebung“ nicht das Milieu zu verdeutschen. Es bleibt auch bei uns erhalten und zieht in die Fachsprache ein.

 

Wer einen Gartenteich pflegt weiß um die wichtigen Maßnahmen zum Erhalt eines gesunden Milieus. Hier wäre exemplarisch der pH-Wert als Messinstrument genannt. Die Mitte zwischen sauer und basisch ist der Wert 7. Rutscht der pH ins stark Saure ab, unter 6 zum Beispiel, verändert sich die Wasserqualität in der Folge so stark, dass das Milieu für Fische lebensbedrohlich wird.

 

Im menschlichen Blut lassen sich ähnliche Mechanismen zum Erhalt eines gesunden Milieus finden. Auch im Blut hat der pH-Wert einen Einfluss auf die Fähigkeit von Hämoglobin Sauerstoff zu binden. Je geringer der pH-Wert im Blut ist, desto weniger Sauerstoff bindet das Hämoglobin. Daher ist das Abatmen von Kohlendioxid in der Lunge so wichtig. Dadurch steigt der pH-Wert und das Hämoglobin kann wiederum den Sauerstoff aufnehmen.

 

Anhand dieser Beispiele können wir nun nachvollziehen, welch lebenswichtige Auswirkungen das Milieu auf ein System haben kann. Im Bereich der Kommunikation gibt es ähnliche Parallelen zu beobachten. Kommunikation ist streng genommen die Übermittlung von Informationen. Über die Kommunikationsform der Sprache tauschen also zwei Menschen Informationen aus. Über das „wie oder in welcher Qualität“ gibt uns das Wort an sich keine Auskunft. Wir betrachten im Einsatztraining genau diesen Punkt. Es gibt zahlreiche Formulierungen, die als problemorientiertes Sprechen bezeichnet werden können. Nimmt diese Art der Sprache in einem Team überhand, macht das etwas mit den Mitgliedern und dem Lösungsprozess. Gewiss wird aller Voraussicht nach, ein gangbarer Weg gefunden werden, doch bis dahin ist eine erhebliche Menge Motivation nutzlos den Bach runter gegangen. Schwammige Formulierungen, Killerphrasen und Scheinargumente tragen zum Anheizen des Kessels bei. Bis das Milieu, wie im Gartenteich, kippt. In einer ganzen Abteilung beobachten wir dann regelmäßig die Verzögerungen in der Projektarbeit und das Absacken der Effizienz. Natürlich leidet darunter auch die Wertschätzung.

 

Wenn Sie mehr zu dem Thema „lösungsorientierte Kommunikation“ wissen wollen, legen wir Ihnen unseren Blogartikel „Erfolg beginnt beim Denken und Sprechen“ ans Herz. Dort erfahren sie auch welches kleine Wort das Milieu sofort eintrübt und wie sie es bei sich aufspüren.

 

 

Interview mit Prof. Dr. Jürgen Vormann

 

Wir schauen uns nun das Milieu und seine Wirkung im menschlichen Körper an. Gerade jetzt, während dem aktuellen Infektionsgeschehen, scheint dies ein ganz wichtiger Punkt zu sein. Denn wirksame Medikamente oder gar Impfstoffe gegen das Coronavirus existieren zurzeit noch nicht. Parallel zu dieser Suche, forschen Wissenschaftler nach Möglichkeiten das menschliche Immunsystem zu stärken. Und hier gibt es höchst interessante Erkenntnisse, die mit dem Milieu und dem Abwehren von Coronaviren zu tun haben. Konkret geht es um den Säure-Basen-Haushalt. Darüber spreche ich jetzt mit dem Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Vormann vom Institut für Prävention und Ernährung.

 

Michael Diemer: Herr Professor Vormann, Welches Milieu bevorzugt ein Coronavirus um seinen Bestand sichern zu können?

 

Prof. Vormann: Das Coronavirus mag es gerne sauer. Das Besondere an den Viren ist, dass sie zuerst einmal, wenn sie in unseren Körper eindringen, sich an bestimmte Rezeptoren binden müssen und dieser Prozess ist abhängig von dem umgebenden pH-Wert. Also von der Säurekonzentration. Wenn man es relativ sauer hat, dann geht das relativ leicht. Und wenn man sich umgekehrt eher im basischen Milieu aufhält, dann funktioniert dieses Binden an den Rezeptor von den Viren weniger gut, oder gar nicht. Das ist aber der erste Schritt. Wenn der Virus in die Zelle hineinkommt, dann muss er ja in der Zelle den Zellapparat benutzen, um sich selbst zu vervielfältigen. Das ist das Prinzip von Viren, die können sich nicht selbst vervielfältigen, die nutzen praktisch die Wirtzelle immer dafür. Und auch dieser Prozess ist erleichtert, wenn es zur leichten Ansäuerung kommt. Und umgekehrt, wenn man ein basischeres Milieu hat, dann funktioniert dieser Prozess weniger gut, oder gar nicht mehr. Das heißt, wir haben dadurch also durchaus eine Möglichkeit, die Chance, dass sich ein Virus in unserem Körper ausbreitet zu beeinflussen.

 

Michael Diemer: Das ist eine großartige Nachricht.

 

Prof. Vormann: Es ist ja so, dass 80 % derjenigen, die in Kontakt mit dem Virus kommen, erkranken eigentlich gar nicht. Das ist nicht so, dass jeder der ein Virus inkorporiert, dass bei dem eine Krankheit ausbricht. Das heißt, unser Immunsystem, unter anderem auch über diesen Säure-Basen-Effekt, kann durchaus auch mit Viren umgehen und das können eben manche besser und andere weniger gut und dann erst, wenn sich der Virus entsprechend festgesetzt hat und ernährt und dann immer mehr Zellen befällt, dann kommt es zum Ausbruch der COVID19 Erkrankung, die schwerwiegend und ziemlich gefährlich ist.

 

Michael Diemer: Ich verstehe. Gibt es eine Möglichkeit, dass die Lebenshaltung eines Menschen das Milieu günstig beeinflusst, sodass das Immunsystem leicht eine Antwort auf diese Infektion hat?

 

Prof. Vormann: Ja, das kann man eindeutig bejahen. Man weiß inzwischen, dass der Säure-Basen-Haushalt, der überall bei uns im Körper eine ganz wichtige Rolle spielt, durchaus beeinflussbar ist. Wir tun das üblicherweise dadurch, dass wir etwas essen. Nun gibt es Nahrungsmittel, die belasten uns mit Säure. Und andere Nahrungsmittel, die versorgen uns mit Basen, die die Säure, die im Stoffwechsel entsteht, neutralisieren können. Es ist leider so, dass in unserer üblichen Ernährung, die sogenannte „Western-Diät“ uns einen Säureüberschuss zuführt. Sodass wir schleichend in das Problem einer latenten Übersäuerung hineinrutschen. Da gibt es noch einen zweiten, ganz wichtigen Aspekt: wenn wir einen Säureüberschuss zu uns nehmen, dann können wir den natürlich zuerst einmal neutralisieren. Wir haben dafür Puffersysteme. Aber die sind endlich und irgendwie müssen wir den Säureüberschuss ja wieder loswerden und das geschieht über die Nieren, über den Urin. Nun ist es leider so, dass wir, je älter wir werden, desto geringer ist unsere Nierenkapazität ausgeprägt. So etwas ab dem Alter von Mitte zwanzig verlieren wir pro Lebensjahr rund 1% Nierenkapazität. Dann hat man mit siebzig schon eine Niere eingebüßt. Und das hat dann eben auch Auswirkungen auf die Fähigkeit der Niere, Säure wieder effektiv aus dem Körper zu eliminieren. Wenn wir uns dann sehr säurehaltig ernähren, dann kann es eben auch dazu kommen, dass in dem Milieu um die Zellen herum, die Säurekonzentration leicht höher wird. Im Blut misst man da gar nichts, da ist alles so standardisiert und gepuffert, dass man dort immer konstante Verhältnisse hat. Aber in dem Bereich vom Blut muss ein Bereich durchschritten werden, damit erst etwas in den Zellen ankommt. In diesem extrazellulären Bereich kann es dann durchaus zu einer Ansäuerung kommen.

 

Michael Diemer: Ich verstehe. Das heißt, im Blut ist der Mechanismus so festgesetzt, dass der Körper das stark reguliert.

 

Prof. Vormann: Wenn das nicht mehr in Ordnung ist, dann sind wir schwer erkrankt und auf dem Weg in die Intensivstation. Das ist also eine schwerwiegende Sache. Man hat im Übrigen jetzt auch bei der Corona-Infektion in Wuhan feststellen können, dass es bei den Patienten, die an Covid19 verstorben sind, früher – also vor Beginn der Erkrankung eine massive Azidose, also Übersäuerung gab. Die haben eine große Säurebelastung gehabt.

 

Michael Diemer: Kommunizieren Zellen ihre Übersäuerung nach außen? Kann ich als Mensch mitbekommen, dass ich übersäuert bin?

 

Prof. Vormann: Schwierig leider. Wenn das so einfach wäre, dann wäre dieser Aspekt in der Ernährung oder auch in der Medizin vielleicht etwas akzeptierter. Üblicherweise misst man in der Medizin im Blut. Da aber alles gemacht wird, damit das Blut konstant bleibt, ist man sozusagen im falschen Kompartiment, wenn man dort etwas messen will. Ein Bisschen besser ist es, wenn man den Urin misst. Wobei es auch dort nicht ganz einfach ist, weil die Säure nicht als freie Säure, sondern zu 99% in gebundener Form ausgeschieden wird. Das ist dann messtechnisch nicht ganz einfach. Nur einen PH-Stick in den Urin zu halten, sagt nicht allzu viel aus.

 

Michael Diemer: Das heißt, wenn ich konkret etwas tun will, dann schau ich lieber auf das, was als Wareneingang in den Körper reinkommt?

 

Prof. Vormann: Da haben sie völlig recht. Man sollte überlegen, was man isst. Da gibt es ein Problem: das, was sauer schmeckt, ist meistens für den Stoffwechsel gar nicht sauer. Also wenn wir eine Zitrone essen, dann wird jeder sagen natürlich ist das sauer, aber für den Stoffwechsel ist das sogar basisch. Wir haben Geschmacksrezeptoren für Säure, aber keine für Basisches. Wenn wir eine Zitrone essen schmecken wir die Säure, aber die im Überschuss enthaltenen Basen, die schmecken wir nicht. Deshalb meinen wir eine Zitrone sei sauer, was sie auch ist, aber für den Stoffwechsel hat sie im Endeffekt sogar einen Basenüberschuss.

 

Michael Diemer: Das finde ich jetzt ganz interessant. Ich habe mich letztens mit meiner Frau darüber unterhalten, was wohl das basischste Lebensmittel ist, was wir kennen.

 

Prof. Vormann: Das basischste Lebensmittel ist getrocknetes Obst, Rosinen und Aprikosen zum Beispiel. Man kann sagen in Gemüse, Salat und Obst sind die Basen drin und das Saure kommt überwiegend aus dem Protein, dem Fleisch dem Fisch und dem Käse. Was in Deutschland leider oft vergessen wird; auch Brot ist leicht sauer und wir essen relativ viel Brot, dann spielt das schon eine Rolle.

 

Michael Diemer: Ich verstehe. Jetzt habe ich noch etwas Interessantes gehört. Parmesankäse ist nicht basisch.

 

Prof. Vormann: Oh nein, Parmesankäse ist so ziemlich das Sauerste, was es gibt, weil es sehr konzentriertes Eiweiß ist. Die Säure in unserem Körper kommt immer in Form von bestimmten Aminosäuren, die im Protein enthalten sind hinein. Das sind die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein. Der Schwefel, der enthalten ist, wenn diese Aminosäuren abgebaut werden, muss aus dem Körper entfernt werden. Das geht nur in Form von Schwefelsäure. Das heißt, wir produzieren aus dem Abbau dieser Aminosäuren eine Säurebelastung. Das ist der Grund, warum wir, wenn wir viel Protein aus Fleisch, Fisch und Käse zu uns nehmen, dann haben wir eine höhere Belastung. Es ist jetzt aber nicht die Lösung zu sagen: „Jetzt esse ich kein Protein mehr und dann haben wir kein Problem.“ Man sollte eher die neutralen Lebensmittel weglassen. Also Zucker zum Beispiel spielt für den Säure-Basen-Haushalt keine Rolle, er ist neutral. Aber wir essen viel davon und wenn wir viel von den Süßigkeiten, oder dem Weißmehl essen, dann essen wir halt Anderes nicht. Ich kann ohne Weiteres ein großes Steak essen, aber ich muss noch einen viel größeren Salat dazu essen.

 

Michael Diemer: Zum Ausgleichen?

 

Prof. Vormann: Ja, zum Ausgleichen. Es ist immer eine Frage des Ausgleichs.

 

Michael Diemer: Gibt es in der Umgebung von Menschen ein spezielles Milieu, in dem sich das Virus wohl fühlt und dann eher bereit ist einen Menschen zu infizieren? Gibt es also Orte die „virusfreundlich“ sind?

 

Prof. Vormann: Ja, das haben wir leider gerade gelernt. Dass ganz offensichtlich unter Bedingungen, wie heutzutage Fleisch produziert wird, die Bedingungen für die Viren ziemlich günstig sind. Es ist dort relativ kalt. Eine kühle Umgebung sorgt dafür das die sogenannten Aerosole, wo sich der Virus aufhält, länger in der Luft sind. Wenn wir draußen in der Sonne sind und der Wind weht, dann sind diese Aerosole ziemlich schnell weg. Das ist viel weniger schädlich, als wenn wir uns in stickigen Räumen aufhalten. Das Lüften ist wirklich extrem wichtig. Wenn man immer einen Luftzug hat, wird die Luft schnell entfernt, falls jemand potentiell Viren trägt und die über die Ausatemluft verbreitet. Insbesondere jetzt im Sommer durch den Einfluss der UV-Strahlung und die Wärme, hat der Virus keine große Chance sich auszubreiten.

 

Michael Diemer: Und wenn wir jetzt noch den Ausgleich dazu schaffen in der Ernährung?

 

Prof. Vormann: Dann haben wir zumindest die Chance uns einen Schutzeffekt angedeihen zu lassen. Nicht nur das, sondern für viele andere Faktoren in unserem Körper ist eine basenreiche Ernährung sehr günstig. Das gilt bei Osteoporose, aber auch die Nierenfunktion wird beeinflusst, auch Schmerzen haben etwas mit einer lokalen Übersäuerung zu tun. Es ist ein sehr weiter Bereich und grundsätzlich macht es absolut Sinn sich immer wieder sozusagen etwas basisch zu machen. Das kann man wunderbar durch die Ernährung. Und wenn man das nicht schafft, dann kann man natürlich auch Basenpräparate einnehmen. Das macht durchaus Sinn.

 

Michael Diemer: Jemand, der es nicht schafft, den Ausgleich über die Ernährung hinzubekommen, aus welchen Gründen auch immer, kann er sich wirksam mit Hilfsmitteln zum Basischen hinbewegen? Geht das?

 

Prof. Vormann:  Ja mit Basenpräparaten, die gibt es in jeder Apotheke, kann man tatsächlich einen positiven Effekt erzielen. Es gibt Studien mit verschiedenen Indikationen und Erkrankungen, die zeigen dass eine Basensupplementierung durchaus Sinn macht.

 

Michael Diemer: Geht das auch mit 65 noch?

 

Prof. Vormann:  Oh ja, auf jeden Fall. Je älter man ist, desto nötiger ist es. Gerade aufgrund der nachlassenden Nierenfunktion.

 

Michael Diemer: Das heißt, wir können mit der Beeinflussung des Säure-Basen-Status die Immunantwort auf ein Coronavirus beeinflussen?

 

Prof. Vormann:  Richtig. Wir können uns einfach schützen. Das ändert natürlich nichts daran, dass es grundsätzlich gut ist, gar nicht in Kontakt mit so einem Virus zu kommen. Aber wenn es dann passiert, dann hat man, wenn man ausreichend basisch ist, eine höhere Chance, das der Virus einem nichts antut.

 

Michael Diemer: Das sind großartige Erkenntnisse, die sie uns hier zur Verfügung stellen. Ich bedanke mich ganz recht herzlich Herr Professor Vormann für dieses aufschlussreiche Gespräch. Weitere Informationen gibt es dazu auch im Netz unter saeure-basen-forum.de. Da können sich Menschen gerne weiter informieren über dieses Thema. Und ich sage einfach Danke.

 

Prof. Vormann: Ja, gerne.

 

 

In eigener Sache

 

Nach den letzten bewegten Wochen, haben wir uns intensiv mit den für uns anstehenden Entwicklungen befasst. Durch etliche abgesagte Veranstaltungen traten immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Bitte um digitale Weiterbildungsmöglichkeiten an uns heran. Manche Termine nahmen wir in der Form der Telefonkonferenz wahr, andere führten wir provisorisch mit Videotechnik durch. Wir erlebten mit diesen Alternativen Vor- und Nachteile. Um unser Angebot auch weiterhin nutzbar zu machen, werden wir gerade im Entwicklungsprozess der Projekte für Sinnentwickler neue Wege beschreiten. Es liegt uns am Herzen mit unseren Erkenntnissen zu den Sinnfragen des Lebens so viele Fragende wie möglich zu bewegen. Es geht um Erfolg im Leben, Selbsterkenntnis und deren unabdingbare Grundlage: die Wahrnehmung. Der Traum der uns bewegt, ist dass Menschen sich und ihre Umwelt umfassend wahrnehmen können. Damit erhalten sie sich konstant die Möglichkeit Lösungen und Glück mit Leichtigkeit zu finden.

 

Unser Vorhaben ist mit Vorbereitungen verbunden. Wir arbeiten an der Umsetzung mit viel Engagement und Freude. Die nächsten Ergebnisse werden wir voraussichtlich zum Ende des Jahres präsentieren. Bis dahin hören wir uns hier im Podcast, im Coaching am Telefon oder auch in den Firmenworkshops. Lesen können sie von uns auch im Newsletter. Die Anmeldung dafür gibt es unter www.das-einsatztraining.de

 

 

Zitatarchiv

 

Wir waren im Archiv und wurden bei Claude Bernard fündig:

 

Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles.

 

Claude Bernard lebte von 1813 bis 1878 in Frankreich. In dieser Zeit lebten etwa auch Louis Pasteur und Antoine Béchamp. Verschiedene Theorien zu Infektionskrankheiten standen sich damals gegenüber. Louis Pasteur, den wir von der pasteurisierten Milch kennen, vertrat die Keimtheorie. Laut dieser tritt der Keim von außen in das System ein und stört die Funktion. Bernard wiederum postulierte das gestörte Gleichgewicht als verantwortlich für die Ausbreitung eines Keims in dem System.

 

Übertragen auf unser Gedankenmilieu hat auch Henry Ford etwas im Archiv hinterlassen. Sein bekanntes Zitat lautet:

 

Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht. Du wirst recht behalten.

 

Heute heißt das im Business: Mindset. Das Milieu wurde zum Mindset. Und das trägt zum Erfolg einer Idee genauso bei, wie zum Scheitern. Wenn die Idee also ein Keim wäre, würde ihre Umsetzung stark vom Milieu des Erfinders abhängen.

 

 

Plauderecke

 

Nun begeben wir uns wieder in die mitteilungsfeudige Ecke des Ratschens und Schnackens. Hier will ich gleich mit den sich prächtig entwickelnden Trauben einsteigen. Das Milieu in dem die Früchte dieses Jahr reifen ist günstig und damit bleibt laut den hiesigen Winzern eine frühe Ernte zu erwarten. Wenn wir genau hinschauen finden wir einige Bereiche in denen das Milieu einen großen Einfluss hat. Das nehme ich aus der Arbeit mit dieser Folge definitiv mit. Michael, was keimt in Dir?

 

In mir keimt der Gedanke zur Verbindung zwischen Körper und Geist. Ich las einen Artikel zu mehreren Studien, die zeigten, dass unser Hirn keineswegs isoliert vom Körper funktioniert. Gedanken und Gefühle arbeiten im Verbund mit der Körperhaltung. Im Leben funktioniert das ja meist unbedacht. Also bestand die Frage der Testbarkeit. In einem Experiment des Sozialpsychologen Fritz Strack bekamen unwissende Probanden dann einen Bleistift zwischen die Zähne. Diese Haltung aktivierte unbewusst bei den Personen die Lächelmuskeln. Und tatsächlich nahmen diese dann den gelesenen Cartoon deutlich lustiger wahr. Die andere Gruppe war aufgefordert den Bleistift mit den Lippen zu umschließen. In dieser Haltung war das Lächeln ausgeschlossen und im Ergebnis sank in dieser Gruppe die angegebene Witzigkeit des Cartoons.

 

Da kommt mir die Siegerpose in den Sinn. Mittlerweile sind dafür auch schon Ergebnisse publiziert worden. Ja, unsere Körpersprache kommuniziert etwas. Und da sind wir wieder am Anfang unserer Folge. Kommunikation überträgt Informationen. Wir haben einen Einfluss darauf, welche Informationen wir übermitteln und natürlich wie wir das tun. Die unmotivierte Siegerpose wird wahrscheinlich genauso wenig Erfolg haben wie die gebeugte Sitzhaltung.

 

 

Wir werden übrigens das Skript für diese Folge auf unserem Sinnentwickler Blog unter www.das-einsatztraining.de/sinnentwickler bereitstellen. Dort können sie das auch nachlesen. Ich sage das bewusst, weil eine Studie von Psychologen der Universität Köln nahelegte, dass das Lesen eines Textes über die enge Verbindung von Körper und Geist, bei Menschen zu gesünderen Entscheidungen führt. Wenn sie das hier also gelesen haben, ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt um ihr Essen auszuwählen.