Klartext und Wertschätzung - Grundlagen gelungener Kommunikation

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In diesem Beitrag stellt Michael Diemer die Frage nach den Bedingungen für einen fruchtbaren kommunikativen Austausch.

 

Als Voraussetzungen für einen gewinnbringenden Dialog sehe ich neben den vorhandenen inhaltlichen Bausteinen sowie die Qualität der Art und Weise auch die Beweggründe, aus denen heraus das Gespräch entsteht als grundlegend.

 

Um einen Dialog also weder zu purer Zeitverschwendung oder gar Eskalationsstufe werden zu lassen, braucht der Sprecher Klarheit über den Inhalt seiner Botschaft auf allen verfügbaren Ebenen, eine sinnkonforme Formulierung in passender Tonalität und ein klares Bild seiner Intension, die zumindest langfristig einen Gewinn für alle Beteiligten vor Augen hat.

 

Dieser umfassende Überblick sowie eine alltagstaugliche Umsetzung ist verständlicherweise nur schwer darstellbar. Es bräuchte einen Chip mit immenser Rechenleistung um selbige Aufgaben zuverlässig und in konstant gleicher Qualität abzuliefern. Das kann also nicht unser Ziel sein. Zumal wir uns mit diesem Chip endgültig unserer Menschlichkeit entledigen würden.

 

Was wir allerdings können, ist unserer Art der Kommunikation eine Haltung zugrunde legen, die uns Schritt für Schritt dem fruchtbaren Miteinander näher bringt. Damit auch das nicht in einseitige Abgründe führt, bräuchte es eine Art von Intelligenz, die das Gleichgewicht hält. Natürlich reden wir auch jetzt nicht von einer chipgesteuerten künstlichen Intelligenz. Nein hier spreche ich von der Emotionalen Intelligenz.

 

Die Fähigkeit, eigene Emotionen sowie die Emotionen anderer wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren, ist entscheidend für erfolgreiche Kommunikation. Emotionale Intelligenz hilft dabei, Konflikte zu entschärfen und empathische Verbindungen aufzubauen. Eine Grundhaltung mit entsprechendem Interesse an der Entwicklung unserer selbst, unserer Umgebung und unserer Mitmenschen bietet Emotionaler Intelligenz die besten Bedingungen um zu gedeihen. 

 

Mit Klartext und Wertschätzung fassen wir im Einsatztraining diese Zusammenhänge in zwei einfache Begriffe, welche gleichzeitig zwei wesentliche Elemente effektiver Kommunikation darstellen, die sowohl auf individueller als auch auf gemeinschaftlicher Ebene erhebliche Entwicklungsvorteile bieten. Während Klartext für Transparenz und Verständlichkeit steht, fördert Wertschätzung die Selbstwahrnehmung sowie das gemeinsame Miteinander.

 

Wagen wir einen Gegentest: Geht es auch ohne Klartext & Wertschätzung?

 

Ja, das funktioniert in reiner Befehlsform, in aufgesetzter Rhetorik, in eingespielter Taktik oder in beabsichtigter Manipulation. Kurzfristig mag das funktionieren. Was passiert jedoch langfristig? Was macht das auf Dauer mit unserer Gesellschaft? Die Erfahrung zeigt, dass solche Ansätze längerfristig zu Misstrauen und Entfremdung führen. Bitte lesen Sie dazu gerne ein paar Absätze in den Geschichtsbüchern der Menschheit nach.

 

Wo wollen wir hin?

 

Wir wollen mit dem Konzept Klartext&Wertschätzung Aufmerksamkeit für die bewusste Entwicklung eines gelungenen Miteinanders erzeugen. Wir wollen damit Anreize dazu geben, eine intrinsisch motivierte Haltung zu pflegen, die auf gegenseitigem Respekt, empathischem Zuhören, präzisem Ausdruck und Emotionaler Intelligenz basiert.

 

Ist das einfach?

 

Mit zunehmender Flut an Reizen und Informationen von außen, steigt der Energiebedarf mit fortschreitender Tageszeit um mit weniger klaren und wertschätzenden Gesprächen umgehen zu können. Es braucht Vorbereitung, Training und eine klare Sinnvorstellung für die Art der Kommunikation.

 

Wo fangen wir an?

 

Zunächst hat es einen Sinn, die verschiedenen Blickwinkel zur Kommunikation kennenzulernen. Konzepte wie die von Friedemann Schulz von Thun, Marshall B. Rosenberg, Mechthild R. Scheurl von Defersdorf oder Paul Watzlawick geben einen guten Überblick über die Vielschichtigkeit der Kommunikation, deren Wirkung und Aufbau. Die ersten Schritte damit machen wir im Klartext&Wertschätzung Basiskurs. Dieser Basiskurs ist in unserem Angebot "Digitaler Trainingsbereich" enthalten. Dort können Sie im gewünschten Tempo Kurse zur Kommunikation sowie Selbstwahrnehmung durcharbeiten. Zusätzlich erhalten Sie Zugang zu unseren Briefings. 

 

Welchen Wert hat so ein Training?

 

 

Wer in Kommunikation investiert, investiert langfristig in seine eigene Entwicklung. Zunächst wirkt es, als würde solch ein Training nur der Verständigung dienen. Sobald wir den Blick etwas über erheben, wird klar, dass nur mit einer ausgeprägten Selbstwahrnehmung und anschließender Weiterentwicklung eigener Kommunikationsmuster auch anhängige Denkmuster zur Fortentwicklung kommen. Eine Wechselwirkung zwischen dem was und wie wir denken zudem was und wie wir sprechen lässt sich leicht beweisen: Wer seinen Fokus konsequent und ausschließlich auf das sprichwörtliche Haar in der Suppe legt, wird eben auch selbiges kommunikativ in den Vordergrund stellen. Wer mag, kann aller Orten ein Haar, einen Grund oder auch einen Schuldigen finden, um eigenes Fehlen zu begründen. 

 

Der Wert liegt also in der Entwicklung und welche Grundlagen wir damit für zukünftige Generationen legen. Die Kommunikation mit sich selbst umfasst schließlich auch die Formulierung des eigenen Handlungsrahmens. Welcher Vision eile ich nach? könnte die beginnende Frage für den Austausch mit sich selbst heißen. Wenn bei der Antwort Klartext und Wertschätzung fehlen, sind in magischer Geschwindigkeit fremde Ansichten, Glaubenssätze oder Ziele zur Stelle, die das Vakuum unbemerkt füllen. Allein der Wert dieser Erkenntnis ist so groß, als dass es sich lohnt dran zu bleiben. Denn wie bei jeder Kommunikation steht die Intension an vorderster Stelle. Was will ich erreichen, sagen, übermitteln oder fragen? 

 

Wir kommunizieren mit Menschen, Situationen und dem Leben. Der Austausch ist das verbindende Element. Und tun wir das denn so oft? 

 

Man kann nicht nicht kommunizieren

"Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren." 

 

Dies ist Paul Watzalwicks erstes Axiom. Prüfen Sie es selbst. Wenn Ihnen wortlos jemand auf dem Bürgersteig entgegenkommt, seinen Blick auf den Boden gerichtet hat und die Schulter auf Halbmast hängen, was kommuniziert dieser Mensch?

 

Wenn Ihnen jemand frohgestimmt entgegenlächelt, was kommuniziert dieser Mensch?

 

Sie können Beispiele aus einem Wartezimmer, Zugabteil oder auch Büro nehmen, Sie werden bemerken, dass alle Beteiligten etwas kommunizieren. Ob bewusst oder unbewusst ist bei dieser Betrachtung zunächst egal.

 

Wer kommentarlos nimmt, kommuniziert möglicherweise eine Art Selbstverständlichkeit. Zumindest wirkt er oder sie so. Und schon erkennen wir eine weitere Hürde: es gibt einen Unterschied zwischen dem, was ein Mensch kommuniziert und wie er damit wirkt.

 

Es wartet eine große und gewinnbringende Arbeit auf uns. Uns als Einzelmensch und uns als Gemeinschaft.

 

Gehen wir sie an.  

   

 

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