Warum wir Stress manchmal gar nicht wahrnehmen

Regelmäßige Pausen bringen uns der Selbstwahrnehmung näher.
Regelmäßige Pausen bringen uns der Selbstwahrnehmung näher.

Zahlreiche Ratgeber, Bücher und Reportagen widmen sich dem allgegenwärtigen Phänomen unserer heutigen Gesellschaft: Stress. Und dennoch erleben wir in unseren Seminaren, dass Menschen gestresst sind, ohne es zu bemerken. Geben wir einen Blick darauf, warum das so ist.

 

Welche Faktoren könnten uns von der Erkenntnis ablenken, dass wir gestresst sind?

 

Ein Grund dafür kann die Art des Auftretens sein. Stress kann schleichend und allmählich auftreten. Die ersten Ausläufer der Auswirkungen beginnen mit kleinen Anzeichen wie Müdigkeit, Reizbarkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Symptome können allerdings auch durch andere Einflüsse wie Schlafmangel oder eine schlechte Ernährung verursacht werden. Daher ist es bei dieser Art oft schwierig zu erkennen, dass Stress der eigentliche Auslöser ist.

 

Ein weiterer Grund ist die Gewöhnung. Wenn wir über einen längeren Zeitraum gestresst sind, kann es sein, dass wir uns an den Zustand gewöhnt haben und ihn als normal empfinden. Der Gedanke, dass es normal ist, sich müde und gestresst zu fühlen, und dass es einfach zum Leben dazu gehört, liegt dann recht nah.

 

Ein weiterer Punkt ist der beständige Glaube daran, mit Stress gut umgehen zu können. Menschen meinen, dass sie stark genug sind, um mit allem fertig zu werden, was das Leben ihnen entgegenwirft. Sie glauben, dass sie keine Hilfe brauchen und dass sie alles allein bewältigen können. Dies kann dazu führen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren und sich selbst überfordern.

 

Der nächste Grund für die Wahrnehmungsblockade heißt: Zeit. Menschen gönnen sich schlichtweg nicht die Zeit, um darüber nachzudenken, wie sie sich fühlen. Viele Menschen sind so mit ihrem Alltag beschäftigt, dass dem Innehalten kein Raum mehr bleibt. Sie rennen von einem Termin zum nächsten und meinen keine Zeit zu haben, um sich zu entspannen und zu reflektieren.

 

Schließlich kann auch die Angst vor den Konsequenzen zu Missempfindungen führen. Viele Menschen haben Angst davor, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren oder dass ihre Beziehungen leiden, wenn sie den eigenen Stresspegel eingestehen. Sie interpretieren es als Schwäche, zugeben zu müssen, dass sie Hilfe brauchen.

 

Wer die Warnlampe für Überbelastung ignoriert, kann einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angstzuständen, eine Existenzgrundlage bieten. Daher ist es wertvoll, die genannten Blockaden der eigenen Wahrnehmung in unregelmäßigen Abständen auf Vorhandensein zu prüfen.

 

Eigene Bedürfnisse achten und reflektieren

 

Um in die Entspannung und Gelassenheit zu finden, braucht es verständlicherweise als erstes die Erkenntnis einer Überforderung. Um an diesen Punkt zu gelangen, nutzt beispielsweise die Hüpfstrategie sieben Fragen, die einen Blickwinkelwechsel anregen. Damit gelingen die Selbstbeobachtung und Wahrnehmung dessen, was tatsächlich ist. Anschließend folgt der Prozess der Fokussierung auf das, was der Mensch eigentlich will.  

 

 

Drei Werkzeuge um auf kürzestem Weg in die Ausgeglichenheit zu gelangen, hören Sie in unserer Podcastfolge „Ausgeglichenheit und innere Mitte: Die Schlüssel zu einem erfüllten Leben“. Für den Erste-Hilfe-Kasten bei Überforderung sind diese Hilfsmittel genau das richtige.